Prominenz, ich geb mir ein bisschen Prominenz, kann ja nicht immer nur junge deutsche Literatur-Literatur, darf auch mal bürgernahe Prominenz, ja, nicht der Willemsen, neenee, man muss ja auch echt nicht alles, nein, nur der Lobo, im Literaturhaus, der Sascha, der gute alte, wir sind sogar Facebookfreunde, auf du und du also, denn das macht man im Internet so. Immerhin wohn ich da und er ist manchmal zu Besuch, im Netz und in diesem Haus sogar auch. Willkommen, ne, mach’s dir gemütich.
Er erklärt zwischendrin immer wieder was, obwohl man ihm geraten habe, das nicht zu tun, aber wir sehen ja, dass seine Frisur ihn als Rebell auszeichnet, da passt das. Show don’t tell, mit Headsetmikro am Kopf statt einer Ankündigung.
Die Frau, die die Rückenlehne ihres Partners streichelt. Es sind immer die Frauen, die ihren Arm um die Herren neben sich legen wollen. Es ist immer der Sitz im Weg, weil die Herren, zurückgelehnt, nicht vorgebeugt, ihren Rücken nicht frei haben.
„Ich interessiere mich nicht nur für Erbärmlichkeit sondern auch für Lächerlichkeit, siehe Schnurrbart-Kopfhaar-Kombination.“
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Dann sitz ich später auf einem Kistenkissen neben drei Säcken voll buntlackierter Tonbonbons, Traumdingen, hätte gerne eine Handvoll (wenn keiner hinsähe), nicht zum Lutschen sondern zum Drüberstreicheln (Geschmeide!) und wünsche mir, dass Annika Scheffel, die zuckersüßer ist, als ich mir vorstellen konnte, meine Freundin wäre.
Während sie liest Notizbuchnachdenken über diesen und denn letzten Tag. Ich habe vergessen, wer ich bin, in der Form von Gedichtblockabsätzen. Ich häng nicht mehr im Haus. Ich habe mich vertan. Es käme nur in dieser Woche darauf an. Dann weiter zuhören, was längst gelesen ist, mir fällt auch nicht mehr ein. Sie füllt das gut.
„Wenn Wellen das wüssten, vielleicht wäre alltäglich mit Sturm zu rechnen.“