Geburtstagstisch ohne Geschenke anrichten. Weil ich keine Blumen habe, wühle ich in Kräuterteebeuteln nach trockenen bunten Blumen. Es braucht nicht viel mehr. Am nächsten Morgen holt sich T., das jetzt zwei Jahre alte Kind, das ich irrtümlicherweise „das“ Kind nenne, obwohl es „eines“ meiner Kinder ist, eine rußige Nase vom Kerzen auspusten.
Später fahren wir in den Friedwald. Buchen suchen. Also eine ganz bestimmte. Es hat geschneit und ich trage Schuhe mit einer Sohle wie aus Pappe. Der Baum ist gewachsen seit dem letzten Jahr, die tiefen Äste reichen weit vom ihm weg, mit den Spitzen ruhen sie auf dem Boden. Drumherum junge Birken, die die Krone auch ganz schön hängen lassen, als würden sie noch schwer vom Schnee tragen, der nicht mehr auf ihnen ruht. Zugewuchert. Wo wir im Winter standen, als wir eine Tulpe ins kleine Grabloch stellten und der Kopf guckte noch raus, passen wir nicht mehr hin. Brombeerstacheln verfangen sich in Kleid und Bein. Eine kleine Beere ist noch nicht reif, ich weiß nicht, ob sie zu bedauern ist. Wir machen schnelle Familienfotos, denn ich kann mit meinen nassgefrorenen Zehen nicht mehr stehen. Alles Gute zum Geburtstag, L.
In der Geburtstagsnacht habe ich noch ein Halstuch (nach dieser Anleitung) fertig bekommen, aus herbstfarbenem Garn, das ich bei der 100-Folgen-Verlosung von Ziska gewann. Ein Garn mit Silberfaden, das ich mir für etwas besonderes aufgehoben hatte, und hierfür war es das richtige. Daran ein Rand aus grünen Blättern, 15 Stück für die 15 Tage des Monats, aus so alter Wolle, ich weiß nicht woher, aber ich weiß noch genau, dass ich daraus schon Socken für Luca strickte. Mit denen wurde sie verbrannt, die sind als Asche unter dem Baum. Und der wächst.
Sei umarmt, meine Süße.
tief berührt.
ein stiller gruß
(von auch einer sternenkindmama)