Bestmöglicher Tag für 12 Fotos vom Tag, obwohl das Wetter teils so trüb ist, dass ihn unter einer Decke zu verbringen keine Schande gewesen wäre. Aber Ella besucht die Stadt, und das ist ein Fest, das wie ein Fest begangen gehört. Mehr dazu, wie der Tag anderswo war, hier.
In den Mittag hinein verschlafen, und immer noch so müde, dass der Schritt unter die Dusche so schwer wie notwendig ist, um wieder wachzuwerden.
Mittagessen mit Ella und dabei auch Nomi das erste Mal richtig getroffen und nicht nur aneinander vorbeigerauscht. Meine Wraps sind gut mit Hummus gefüllt, haben eine Hummusbeilage. Ich gönne mir noch einen Hummusnachschlag. Glück mal drei.
Wir spazieren durch die Innenstadt. Nomi und Lucien zeigen Ella Läden, die ich selbst nicht kenne, obwohl ich hier wohne. Aber ich halte meine Augen auch nicht so sehr nach schicken Geschäften offen, weil mein Blick zu oft gesenkt ist, Richtung unterste Regale mit den Sonderangeboten. Die schöne Überraschung, dass ich bei Muji supergünstige Notizbücher in mittleren Regalen finde.
Der nächste Laden gibt Cremes und Düften und anderen Pflegeprodukten in dunklen Gläsern Namen von Sternbildern und ich fühle mich dort so fehl am Platz wie in einer entfernten Galaxie ohne Raumanzug.
Das Meta- oder Behind-the-scenes-Bild davon, bei allen Aktivitäten des Tages nicht die Bilder für den Tag zu vergessen. Unterwegs mit Menschen aus dem Internet = feeling at home with people.
Mit Ella und Kind in der Seyfried-Ausstellung in der Caricatura. Ich stelle fest, dass Wirklichkeit geworden ist, womit bei vorangegangenen Uniwalen geworben wurde, und zugunsten dessen ich wohl auch meine Wahlentscheidung traf: Ich darf mit meinem Uni-Ausweis kostenlos in alle städtischen Museen. Yeah!
Mein Freund hat den Arbeitsplatz mit der schönsten Sicht auf den Frankfurter Weihnachtsmarkt. Mit Ella, Nomi und Familie schauen wir uns den samstagsübervollen Markt von oben an. Es ist, als würden wir nachts in eine Schule schleichen. Und dann stehen wir im Dunkeln und gucken. Während es draußen leuchtet und duftet, packen die Turmbläser_innen auf der Kirche nebenan ihre Blechblasinstrumente aus und spielen Weihnachtslieder.
Danach fahren wir Karussell, in einer verhältnismäßig menschenleeren Weihnachtsmarktblase. Viele Runden, das Kind traut sich zu reiten und ich genieße, dass es noch klein genug dafür ist, dass ich umsonst mitfahren darf.
Kurzer Abstecher in die Lebensmittelabteilung eines Kaufhauses, um Safran zu kaufen. Ich will in der Nacht vom 12. auf den 13. Dezmber Lussekatter backen, zu Lucia. Das Kind nutzt derweil die Spuren auf dem Boden als Eisenbahngleise. Tschuu tschuu.
Abendessen mit den feinen Menschen aus dem Internet. Die körnige Bildqualität kann kaum wiedergeben, wie schön es war und wie lecker. Ich habe auch versucht mein Essen zu fotografieren, vergeblich.
Gute Aussichten. Kinder, die miteinander spielen, ohne dass ein_e Erwachsene_r sich konstant entziehen muss, um acht zu geben. Ab und zu muss ein Konflikt um eine Spielzeugeisenbahn gelöst werden, aber es gibt keine Verletzten. Und irgendwann dann doch nach Hause. Müde und beschenkt.
Die Adventskalendergeschichte des Tages. Das Kind im Arm schläft schnell ein. Ich nicht, ich werde noch bis drei Uhr nachts backen. Der Safran ruft.