Ich hänge so hinterher und vielleicht ein wenig durch. Die Dinge, die sich vorschieben, Fallen stellen, tagesaktuell. Immer was zu tun. Und ich verschiebe auf später, was später nicht mehr gut passt. Die Bilder vom 12. Februar auf den 14. Juni. Now, without further ado, ein Tag im Jahr:
Früh wach, wirklich früh wach, weil ich lohnarbeiten muss. Kein guter Tag dafür, die Gelegenheit fällt auf den Geburtstag des Menschen, mit dem ich zusammenlebe. Es gibt ein Geschenk, aber keine Zeit für Kaffee und Kuchen. Keine Zeit für ein Frühstück, nur für einen schnellen Saft und irgendwelche Vitamintabletten. Uniform, schminken und los.
(Im Paket ein Becher und Slush-Ice zum selbstzumachen, das passte im Februar nicht, passt jetzt auf die Jahreszeit, aber nicht auf diesen Regen.)
Über den Tag verteilt irgendwas zwischen 700-1000 Kleidungstücke und etwas weniger Koffer und Taschen hin- und herschleppen. Je mehr Arbeit es auf einem Haufen ist, umso schneller vergeht die Zeit, aber ab mittags zieht sie sich wie Karamell. Ich mache Pause in einem Food Court. Mit Smartphone im Lärm sitzen, schlingen und scrollen, das ist nicht erholsam, aber ich arbeite danach an einer ruhigeren Stelle weiter. Fancy-schmancy: wir sind doppelt so viele Arbeiter_innen als in der Garderobe vorher, mit halb so vielen Garderobenstücken.
Das gibt Zeit, mit einer Kollegin eine weitere Pause zu machen, Zeit für große Cola mit Eiswürfeln und Fotospielgeräte in der Mall nebenan . Dann muss ich wieder zurück, mithelfen die 700-1000 Dinge an ihre rechtmäßigen Besitzer_innen zurückzugeben. Vielleicht verwickle ich ein paar Schweden in ein Gespräch auf schwedisch, vielleicht war das auch am Tag davor oder danach. Ich bin müde, meine Füße pulsieren und für das Geburtstagsfest ist es längst zu spät. Das Geburtstagskind liegt mit Kind schon im Bett, wohin auch ich falle, nach Kuchenkrümeln.
Oh Gott, ich bin ja so verliebt in deinen Blog! :)
Liebe Grüße von Tessa