Lesung Nr. 8

Auch so ein Überbleibsel. Ein fitzeliges, ein kleines Überbleibsel. Februarnacht, fünf plus zwei gleich sieben, das Lesen ist nur Begleiterscheinung, ist Alibi für Semesterabschluss- und Institutsfeierei.
Ich komme durcheinander, wann was wo ist. Tutoriumslesen zu Beginn, Kurzgeschichtenauschnitt. Sie war da noch lange nicht fertig, war falsch an vielen Stellen. Aber die Anmoderation! Ich möchte sowas sammeln.
Setze mich auf den Tisch, mit dem Tüllbauscherock wäre ich nicht dahinter gekommen. Ziehe den Textzettel aus dem Dekolletée, entfalte ihn, lese. Mit „Performance“ von Ungereimtheiten ablenken, das kann ich (immer noch). Das kann ich, wo es das gar nicht braucht.
Später Aufzeichnungen und Notizen, das Publikum lacht nicht, wo es könnte. Darauf das Kleid in die Hände und die Gebäude tauschen, zur Parallesung. Schuh nicht verloren.
Ich komme rechtzeitig zu meinem Text, zu gemütlicher Lyrik. Wir können machen, was wir wollen, könnte auch ein Küchentisch sein, der Raum. Ich gebe eine pupspoetische Einleitung für eine andere und drei, vier Sachen von mir weg. So geht das. Wir singsprechen Zaubersprüche und die Nacht beginnt. Ein Herz für tanzende Dozenten. Ein Herz, für die, die gehen. Ein Herz für zwei Überraschungswangenküsschen. Ein Herz für 5 Pommes frites auf leeren Magen, für einen Fever Ray-Moment, für eine Flucht in schneeige Wälder. Da lege ich mich ins harte Gras, breche das Eis mit meinem Kopf. Es knirscht. Ich kann vereisen, ohne dass es schmerzt. Höre Stimmen. Stimmen, die mich holen und es singt.
Dann: An Treppen schlafen, neben dem Babycomputer, unter dem Kleid ein Korsett und Shorts; damit tanzen, als es schwitzt, ohne Kleid und auch ohne Schulterkrone. Ich werde sie verlieren, in dieser Nacht. Ich werde im Bus vergessen, am Morgen darauf. Men den är världen, en del.

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