eins, Schreiben: Als hätte ich nichts zu sagen. Nichts Literarisches. Keine innere Pflicht und nicht wirklich eine äußere. Ich sollte wieder mit Netbook baden gehen oder spazieren, so wird das nichts. Der Buchtext steckt im Schlusslektorat, es fehlt noch ein Untertitel. Andere Sachtexte brauchen bloß Deadlines. Ich will in die Pflicht genommen werden.
zwei, Selbstmachen: Die verflixte Wolle aus Holland war überraschend schnell fertig und gelang trotz der Verflixtheitheit überraschend fein. Jetzt Wolle aus Spanien auf der Spindel. Morgen hole ich Alaun aus der Apotheke und mache Farbquatsch mit Kochtöpfen.
Der Melonenjacke fehlen noch ein Ärmel und Knöpfe und Kerne, aber das hat Zeit. Sie ist so groß geraten, vielleicht passt sie dem Fötus zum ersten Geburtstag, vielleicht später.
drei, Pflanzen: Regen und ich muss nicht gießen. Vergesse darüber die Töpfchen im Schreibzimmer und auf dem Küchenfensterbrett. Auf dem Balkon wächst es und ich muss nichts dafür tun. Wundergrün.
(Naja. Manches hängt nicht prachtvoll über Topfränder und Geländer sondern nur hinterher.)
vier, Organisation: Auch Arbeit an Räumen. Ein frisch gestrichenenes Dachbodenzimmer, das mal eine Werkstatt, mal mein Jugendzimmer, mal Abstellraum und zuletzt Gästezimmer war, soll wieder Gästezimmer werden, aber schlauer und schöner eingerichtet. Der Basteltisch im Schlafzimmer gehört aufgeräumt und organisiert. Und oh oh oh, da ist noch eine ungeklärte Studiensituation.
fünf, Fötus: Kein Aquarium mehr im Bauch, das mal gluckert und mal nicht. Jetzt sieht man von außen, wenn sich was dreht, kann die Hand drauf legen und anklopfen. „Duhu, mach mal was“ funktioniert immer besser. Der Bauch jetzt so groß wie im 10. Monat der letzten Schwangerschaft. Er wird noch drei Monate im Weg liegen. Auch anders so ein Unterschied zum letzten Mal. Weil ich nicht mehr jeden Tag breche. Weil wir uns auf ein Kind vorbreiten, das bleibt, uns zu Kinderwägen statt Särgen beraten lassen, uns von Eltern helfen lassen statt von einem Kinderhospizteam. Still weird, this way.
Irgendwann schaffe ich es mal, bei einem deiner Texte nicht zu weinen. Ich vermiss dich, ganz echt jetzt <3
Nich weinen. Alles fein! Wir sehen uns spätestens am 21. Juni in Köln. Das geht ganz schnell. <3
Revolutions-gif gesehen. So großartig!
(Ich gehöre zur emotionalen Sorte. Schlimm.)