Durch den Tag wandern. Gegen Wetter. Ich kann nicht klagen, ich hatte Spaß mit dem krank zuhause gebliebenen Kind. Ich will klagen, weil ich selbst krank bin, meine Nase ist ausgelaufen und mit ihr, Tropfen für Tropfen, mein Wohlgemüt.
Zwei Monate geschafft, jeden Tag etwas zu schreiben, und das Schwierigste aktuell ist, wie gleichbleibend random diese Veröffentlichungsform ist, wie unterschiedlich schwer gleichzeitig das Gewicht, das ich in die Texte trage. Es ist fast egal, was ich schreibe. Es ist überhaupt nicht egal. Es ist die Frage, ob ich Material verballere oder froh sein sollte, aus einem Gedanken überhaupt Text gemacht zu haben. Der Text von gestern könnte eine Woche hier stehen, ohne, dass ich etwas anderes schriebe. Alas, das ist nicht die Übung, die ich mir hier ausgesucht habe. Bei anderen Texten bin ich erleichtert, wenn niemand sie liest, will keine Tippfehler korrigieren, um sie selbst nicht noch mal lesen zu müssen.
Dann die Alltagslangweiligkeiten. Abends drei Yogavideos angemacht, es erst durch das vierte mit Mühe geschafft, weil nicht mal Adriene mit ihrem Cheer mich aufheitern konnte, weil selbst Childs Pose mit Schniefnase zu anstrengend ist. Die Füße zur guten Nacht mit Lavendelöl eingerieben. Über den Tag verteilt Taschentuchleichen beigesetzt. Die letzte Ladung vor dem Schlafengehen, eine ganze Wolke voll.