Ich backe um 23 Ubr Brownies und esse sie um Mitternacht. Das Rezept ging auf, ein Video für die besten Brownies ever, mit Testreihen, mit Erklärungen, warum man was machen soll, zum Beispiel den Teig zehn Minuten rühren, damit viel Luft reinkommt. Das ist lange, wenn man das Handrührgerät festhält, statt auf eine Küchenmaschine zu setzen, lang genug, dass ich dabei Serien sehe, mit Untertitel, und immer wieder auf die Uhr sehe, nein, noch nicht, dauert noch ein bisschen. Und wird dann genauso wie im Video, tatsächlich.
Ich räume das teigverklebte Geschirr weg, wische die Arbeitsfläche. Die Brownies sind geworden, wie sie beschrieben sind, gooey, ich weiß nicht ob ich das mag. Außerdem zu süß, kann man das auch unter Textbildschere fassen, vielleicht, dass man Geschmack nicht anhand von Bildern imitieren kann?
Ich scrolle auf dem Sofa rum, mein Partner sitzt auf dem Balkon und spielt Tablet-Games, es sieht aus wie Angry Birds, aber ich habe den Anschluss verloren, man boostet die Vögel mit denen man spielt, dann werden sie größer, stärker, ausgerüsteter, es interessiert mich eigentlich gar nicht. Wir treffen uns in der Küche wieder, es ist plötzlich halb vier Uhr morgens. Dass wir beide noch wach sind, weird, dass er um die Zeit noch wach ist, super weird. Dann fällt mir ein. Da war was, zwischen zwei und drei. Ein Luftanhalten, mehr nicht.
Ich verstecke mich in der Küche, im Dunkeln, als er das kleine Kind weckt, um es umzuziehen, Windel zu wechseln, neue Milch zu bringen. Es soll mich nicht sehen, es soll einfach wieder einschlafen. Und ich kann schlafen gehen beim großen Kind. Oder gar nicht schlafen gehen – denn es ist vier und ich bin müde als wäre es erst zwei. Wach bleiben, bis aus seize the day nach Mittag snooze the day wird. Haven‘t yet made up my mind.