Also bin ich müde. Das liegt nicht an der Uhrzeit, die kann ja nichts dafür. Es liegt an irritierten Augenliedern und dem Gewicht auf meiner Brust, der Trägheit, die auf meinen Armen schnorchelt. Ein Baby, so erkältet, dass es zu heiser zum Husten ist. Das macht macht mich sicher nicht mehr müde als sonst, es zwingt mich immerhin zu sitzen, ganz okay eigentlich, dieses Sitzen, besonders wenn man lohnarbeitend sechs Stunden am Stück steht, aber wenn man dann noch was machen will, eigentlich, irgendetwas, und diese Jahreszeit ist ein Blinklicht an Machirgendwas-Aufforderungen, dann hilft dieses Sitzen nicht immer. Ich tippe jetzt, weil jemand anderes wickelt. Was ich statt tippen auch machen könnte? Weihnachtsdeko aussortieren und in der Wohnung anbringen. Pfefferkuchenteig anrühren, damit ich morgen ohne Mühe einen Teigklumpen aus dem Kühlschrank holen kann, um Kram auszustechen, mit dem großen Kind T., das vor Juni nur „Kind“ war, ohne qualifier. Das muss morgen sein, weil sowas in der Adventskalendergeschichte von heute vorkam. Muss, muss, Pfeffernuss. Ich sitze fest und kann kaum kontrollieren, ob überhaupt alle Zutaten zuhaus sind. Meine Zähne haben sich mit Fell zugedeckt, so ein Müde. Arm vor dem Rest eingeschlafen. Meine Augen sind nicht geschafft vom tun. Mer vom Nachdenken über die vielen kleinen Quatsch-To-Dos im Dezember. Jeden Tag ein Fensterbild verkleben, in Treppenhaus und Wohnzimmer. Jeden Tag Geschichten. Basteln. Nahrungsaufnahme. Verlosungslisten wegfrühstücken. Diesdasananas, jeden Tag. Ich schmücke nicht, will lieber schlafen. Ich tippe moch, aber fast zu spät. Ab ein Uhr nachts ist doch die Uhrzeit schuld.
Ich las heute auch die Pfefferkuchengeschichte dem großen Kind vor. 2012 hast Du mal über das Buch geschrieben und zwei Tage später fand ich es in einer Krabbelkiste der ausrangierten Bücher in der Bibliothek. Das Kind war gerade frisch geschlüpft, nun zeigt es erstmals geteigertes Interesse an der Geschichte und das ist gerade so schön.
Oooh! <3