Der Versuch, am Klang dessen, wie soft der Schlüssel ins Schlüsselloch rollt, erkennen zu wollen, ob es H. gelungen ist, das Baby mit dem Auto in den Schlaf zu fahren. Ich horche – SO soft, denke, er hat es geschafft und ich habe Feierabend, aber als er in den Flur kommt, höre ich, wie er erst die Badezimmer- und dann die Küchentür schließt. I‘m fucked. Ich würde das nachtwache Baby, das keins mehr ist, gerne an einen Schnuller gewöhnen. Meine Nase ist zu und mein Ohr tut weh, wenn ich schneuze. Heute will ich nicht der Schnuller sein. Heute will ich mich bis zum Hals einmurmeln.
Mit dem großen Kind bei Abendbrot über Mädchenfarben und Jungenfarben geredet, nochmal rückversichert, dass ja, wirklich alle Farben für alle Kinder sind. Versucht, den Scam hinter Gendermarketing aufzuklären. Bis klar wurde, dass das Kind unter „die“ bei „die wollen damit mehr Produkte verkaufen, um mehr Geld zu verdienen“ die Verkäufer_innen im Laden versteht.
Vorher Yoga mit großem Kind, das mitmacht, für das ich simultanübersetze. In seine Nachfragen hinein höre ich, wie Adriene was von Me-time sagte, das übersetze ich nicht. Das Kind macht alles mit, bis es für uns beide wirklich anstrengend wird, es schnauft mir sogar nach. Dann ruft es Richtung Fernseher:
„Wie KANN sie das?“
I feel you, kid.
Und, staying on topic: als es nicht mehr mitmachen mag, kruschpelt es in meiner Nähe in einer Spielzeugbox herum, findet eine Furzkissen und schickt, stelltvertretend für alle, die sich je neben anderen beim herabschauenden Hund davor fürchteten – einen satten Furz in die Welt.