22.1.

Mit links tippen, die rechte Hand zwischen die Rippen der Heizung gesteckt. Ich wünschte, mein kompletter Körper fände dazwischen Platz.

(Ich wünsche mir das nicht wirklich. Manchmal struggle ich und lese Reviews für Diät-Apps, aber dann wird mir schlecht und erinnere mich, dass ich mich lieber ausbreiten will in der Welt. Lieber soll die Heizung sich soft um mich legen.)

Morgen bin ich zwei Tage ohne Partner, bringe die Kinder allein ins Bett in die Kita ins Bett. Dafür brauche ich noch einen Plan. Am besten, wir gehen gemeinsam früh schlafen. Schlafen kann ich am Besten.

Schönster Moment heute: Der elektronische Spielzeugflügel spielt auf Knopfdruck eine Melodie als Autotune, ein Loop, ein Kind sagt „Tanzen“ und so nehmen wir uns alle an der Hand, Vater, Mutter, Kind, Kind und tanzen im Kreis zum Diskobeat. In einem Indiefilm wäre das ein anrühriger Moment gewesen, mit besserem Soundtrack, und auch ich hätte ihn gerne gefilmt, aber dann hätte ich aus dem Kreis treten müssen, wo wir Variationen tanzten: Jede Person einmal in die Mitte und ein Solo tanzen, die anderen an der Hand drumherum (ein überraschend kleiner Tanzbereich, ich schlackere mit den Armen Richtung Decke), dann weit auseinander und dann nah in Mitte  und wieder auseinander tanzen, dann die Kinder hochheben, die Kinder kreiseln. Alle tanzen wie sie mögen, alle zusammen, ist das der Moment, an den man sich mal erinnert, wenn man „Familie“ denkt? Ich wünsch mir das.

Dann muss wer aufs Klo, der Kreis löst sich auf, das Sandmännchen ruft. Noch ein kleiner Snack, eine kleine Krise und es geht ins Bett. Dahin jetzt auch ich, die Hand aus der Heizung, die Beine dankbar unter die vorgewärmte Decke.

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