Ich habe einen Knoten aus angeschwollenen Adern, miteinander verknubbelt wie ein Ball aus Gummibändern, und ich bekomme ihn nicht gelöst. Fünf Millionen Gummibänder, die eine unsinnige Studie einwickeln. Fünf Millionen Euro – in was man sie investieren könnte. Ich wünschte, es wäre leicher, ich wünschte, ich könnte mich mit einem Hechtsprung zwischen dieses Geld und Spahn werfen, but that’s just not how any of this works. Es ist ja nicht so, als gäbe es nicht mehrere klaffende Lücken im Gesundheitsbereich, die Menschen mit Uterus betreffen. Wenn man da mal was machen will. Oder, Gesundheit etwas größer gedacht, der dringende Bedarf an Mitteln im Gewaltschutzbereich. Der Kreissaal des Krankenhauses, in dem ich arbeite, hatte letztes Jahr regelmäßig Schilder ausgehängt, dass er wegen Unterbesetzung das Wochenende über geschlossen sei. Seit Januar ist er komplett zu. Die Auswirkungen des Hebammenmangels auf die seelischen Folgen von jungen Müttern wäre so ein Thema, wenn Jens seelische Gesundheit wichtig ist, oder zu Gewalt in der Geburtshilfe und ihren Folgen, da steckt der Forschungsstand in Deutschland nach meiner Kenntnis (und Datenbanksuche) noch in den Babyschuhen (oder soll ich sagen Fötusschuhen).
Was ich mich frage: Wer bekommt das Geld, um diese Studie durchzuführen? Nach welchen Kriterien wird die Studie durchgeführt? Nach welchen Kriterien werden die ausgesucht, die sie durchführen, wie unabhängig sind sie? Sitzt gerade jemand mit dem Po auf der Kante eines_ihres Bürostuhls und wartet auf die Details, um als erste_r einen Drittmittelantrag zu schreiben?
(Eigentlich wollte ich, weil der Knoten klemmt, weil Wut mich meistens müde und wund macht, nicht darüber schreiben. Lieber ein Gedicht abtippen, als Ersatz für den Tag. Jetzt bin ich nur noch müde.)
Ein Kommentar zu „10.2.“