Jeder Montag der Versuch, das Wochenende aufzukehren. Quite literally, einmal durch Wohnzimmer, Küche und Flur fegen, im Wohnzimmer alles Spielzeug auf einen Haufen und von da aussortieren, Richtung Kinderzimmer werfen vielleicht. Ein heiteres Wiedersehen mit dem Fußboden, nice to meet you. Am Abend verschüttet das kleine Kind einen Becher Wasser, und während ich die Flüssigkeit aufwische, nutze ich die Gelegenheit und schrubbe damit ein paar alte Essensflecken vom Laminat. Eine Spülmachinenladung, dazwischen neues Geschirr mit neuem Essen schmutzig machen. Das Küchenfenster geputzt und durchsehen können, als hätte ich eine Brille an.
Ich bin müde, den Tag über. So müde, ich breche das Yogavideo vor der Hälfte ab. So müde, ich brauche 3 mal so lang für alles. Ich bin so müde, mir fällt nicht mehr ein für den Tag oder die vorherigen Tage oder die Tage, die kommen. Am Wochenende bekomme ich nichts geschafft. Statt das nachzuholen, muss ich mich montags neu sortieren und einen Ausgangszustand wieder herstellen, mit dem sich arbeiten lässt. Ich brauche wieder ein eigenes Zimmer, denke ich, keine Rumpelkammer, kein temporäres Lager am Wohnzimmertisch. Es gibt ein Zimmer, aber es ist voller Hürden. Sie zu beseitigen – mehr Arbeit. Und ich bin so müde.
Das liest sich wie in „Nachdenken über Christa T.“ von Christa Wolf. Ich hoffe, bei Dir hat es andere Ursachen, leichtere, nicht so ernste.