Mein Alltagstraum ist es, morgens früh wach zu sein, wenn der Tag ausgebreitet rumliegt, noch nicht abgefrühstückt, auch wenn ich eh meist frühstücke, wenn die Mittagessenszeit schon rum ist. Dann morgens schon angezogen und aus dem Haus sein, vor allem jetzt, wenn es nach Regen riecht und Nektar. Ein Leuchten vor sich hertragen, und danach wieder heim, schreiben.
In theory.
Die Wahrheit ist, dass ich nicht weiß, ob ich es mir empfehlen kann. Das Frühwachsein, ja klar, aber aus dem Haus, Straßen lang, Menschen treffen, it‘s a gamble. Wie schön es sein kann, den Postboten zu treffen, der nett ist, sich in sein Gutenmorgenlächeln verlieben. Wir sehen uns das erste Mal in zivil, oder wie soll ich es nennen, wenn ich einen Wintermantel anhabe, und nicht nur eilig einen Rock zu Schlaf-T-Shirt und Unterhose aus dem Wäschekorb gefischt, während er schon die Treppen hochläuft, und dann barfuß und zerzaust im Türrahmen stehe, dankbar, dass er mich aus dem Bett geklingelt hat. Es ist kein anzügliches Lächeln, heute, ever, nur nett. Da war der alte Postbote, bei dem ich nie sicher war, ob er grumpy oder creepy ist, wahrscheinlich beides. Da war der Paketbote, den wir alle sehr vermissen, null affectionate, aber ein Ehrenmann; hoffentlich jetzt mit einem besseren Job.
Also morgens raus, von einer Begegnung mit gehobenen Mundwinkeln und wachen Augen getragen, und dann treffe ich eine Nachbarin, die kein Interesse an Smalltalk hat, ich laufe auf, breche ab, es ist in Ordnung, aber ich trage das den ganzen Vormittag mit mir herum, wie ich hätte lesen sollen, dass sie sich von mir weggedreht hat, nachdem wir beide uns begrüßten, dass ich sie nicht noch hätte fragen sollen, wie es ihr geht. Awkwarde Momente sammeln, mein nächstes Austellungsstück, wie ich ein Päckchen abholen will, und im falschen Paketshop stehe. Ich schleppe das rum und hätte es lieber verschlafen. Trage es heim, stattdessen, mische es mit Sesam in die Yoghurtschüssel; mein viel zu frühes Frühstück.