Feiertag, das heißt Arbeitstag, ich bin Sonntagsarbeiterin. Tag der Arbeit, darüber kann man ja diesen und jenen Gedanken haben. Am härtesten erarbeitet war heute mein Ausschlafen. Wach vom kleinen Kind, das sich zwischen das große Kind und mich schob, zu dritt auf 90 Zentimetern, und ich zu müde, um um sechs Uhr noch mal einzuschlafen, den halben Körper über den Matratzenrand geschoben. Manchmal stehe ich um sechs Uhr auf und bin froh über die Gelegenheit, Vormittagsstunden für mich zu habe. Heute nicht. Ich muss ein Schlafdefizit ausgleichen. Heute stapfe ich also ins Schlafzimmer, empört, verlange Ausschlafzeit, die ich auch zugestanden bekomme, vom anderen Erwachsenen, aber nicht vom kleinen Kind, das nur schreit und sich verbiegt. Auch nicht, na meinetwegen, mit mir im großen Bett im Schlafzimmer sein will. Nur schreien und sich verbiegen. Der Trick: das schreiende Kind auf den morgenkalten Balkon mitnehmen und es atmet und biegt sich nicht. Es guckt: Ein Vogel. Ein Hund. Bäume. Danach, drinnen, noch ein Aufbäumen, es nimmt, nicht von mir, die Milch, und ich den Weg ins Bett. Immer wieder aufgewacht, aber zwischendrin so warm zugedeckt, mein Körper eine Pralinenfüllung, in Schichten gewickelt. Ausgeschlafen.